Liebe Nähbegeisterte,
im letzten Post über meine Nähbilanz 2019 hatte ich ja schon erwähnt, dass ich dieses Jahr auf jeden Fall noch nachhaltiger beim Nähen und beim Kleiderkauf werden möchte.
Ich hatte drei Ufos aufgelistet, darunter meinen ersten selbstgenähten BH.
Ich bin sehr stolz, dass ich ihn mir im neuen Jahr gleich vorgeknöpft habe!
Weniger stolz bin ich auf das Ergebnis, denn er passt mir nicht! Heul!
(Deswegen gibt es auch kein Tragefoto ;-)
Ich habe bei der Berechnung des Unterbrustgummibandes irgendwas falsch gemacht. Jedenfalls fehlen da bestimmt zwei Zentimeter. Ich hätte vorher mal die Weite an meinen frisch gekauften BHs checken sollen. Ich Honk!
Ansonsten ist er eigentlich für das erste Mal super geworden.
Die Körbchengrösse E passt exakt.
Zum Glück hatte ich mir letztes Jahr ein Herz gefasst und ein Fachgeschäft für BHs aufgesucht. Ich hatte schon geraume Zeit das Gefühl, dass meine kostbaren Brüste mehr Platz und mehr Halt brauchen. :-)
Und so war es auch!!
Ich habe ganz ohne OP zwei Nummern größer bekommen. Toll nicht!?
Und ich habe auch noch gelernt, worauf es beim BH ankommt:
Das wichtigste ist das Unterbrustband. Das stützt den ganzen "Apparat".
Es darf nix kneifen und nix quetschen und die Träger dürfen nicht einschneiden.
Erst war das Tragen ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber jetzt sitzen meine neuen Büstenhalter wie eine zweite Haut.
Ich sage Euch, es lohnt sich wirklich in ein Fachgeschäft zu gehen und sich beraten zu lassen.
Kurz darauf im August gab es eine Insta-Challenge für BH-Selbernäher. Da habe ich gedacht, es könnte interessant sein, mir einen BH selbst zu nähen. Die genauen Maße hatte ich ja schon.
Für meinen ersten BH habe ich nach einem super Online-Kursvideo (s. u.) genäht.
Da wurde alles sehr anschaulich Schritt für Schritt gezeigt.
Es ist kein Hexenwerk, einen BH zu nähen, aber es gibt viel zu beachten und man braucht Geduld und muss sehr genau arbeiten, damit er schön aussieht.
Wie gesagt, habe ich leider bei der Berechnung für das Unterbrustgummiband gepatzt.
Der Verschluss, den ihr auf dem Bild seht, ist ein Platzhalter, damit ich ihn überhaupt anprobieren konnte. Der ist aus einem Nähkästchen von einer Omi. Echte Vintage-Ware. :-)
Im Moment suche ich nach einer Lösung, den zu kurzen Gummi zu verlängern.
Es gibt tatsächlich Verlängerungsstücke für den Verschluss. Sogar in allen möglichen Farben.
Aber leider brauche ich noch farblich passende Verschlussteile.
Die Schneiderpuppe ist übrigens nicht größenrepresentativ. Auf die mit meiner Größe hat der BH natürlich nicht gepasst.
In Lachsrosa habe ich noch keinen Verschluss gefunden. Das ist echt doof. Ich werde mir jetzt einen in Rot bestellen. Das ist wenigstens nicht ganz soweit weg von Lachsrosa oder Flamingorosa wie ich es auch gerne nenne. :-)
Überhaupt ist die Auswahl der Materialien eine ziemiche Herausforderung beim Nähen eines Büstenhalters.
Ich hätte mal alles in Schwarz oder Weiß nehmen sollen, dann hätte ich jetzt auch nicht das Problem mit den Verschlüssen...Aber ich wollte halt ein schönes Flamingorosa!!!
Der BH, den ich hier genäht habe, enthält alles, was frau mit Körbchengröße D aufwärts so zur Haltung braucht:
Breitere Träger, breitere Verschlüsse, Stäbchen für die Seiten, Schaumstoff und sogar Bügel. Wobei ich da skeptisch war, weil ich eigentlich keine Bügel-BHs mag. Vielleicht ändere ich da aber noch meine Meinung...
Bei den Farben hatte ich natürlich nicht alle Materialien in derselben Farbe. Aber bis auf die Verschlüsse habe ich es ganz gut zusammengestellt bekommen. Es gibt nur wenige Online-Händler speziell für diesen Bedarf.
Ich konnte alles bei einem Online-Versandhandel bestellen. Das machte die Sache einfacher. Es gibt sogar teilweise Material-Sets zu kaufen.
Für Euch zum Amüsement ein paar Materialbezeichnungen:
Schaumstoff dünn, haut unelastisch
Unterbrustgummi erdbeerosa
Powernet flamingo
BH Bügel staby
Zierlitze rot hummer
Bügelband rot hibiskus
Spitzenband flamingorosa
Haut unelastisch ist am Lustigsten, oder?
Und weil ich weiterhin um nachhaltiges Nähen bemüht bin und gerne der Wiederverwertung fröhne, habe ich bei diesem BH für die Cups Jersey von einem alten Sommertop verwendet!
Ich hatte Probleme, die Nähte immer richtig schön hinzubekommen. ;-)
Besonders schwierig fand ich die Gummibänder an den Stoff zu nähen. Hier konnte ich aber endlich mal den genähten Zickzackstich anwenden. Der funktioniert gut bei den Gummibändern!
Für die Spitze und die anderen feinen Stoffe empfiehlt es sich feine Stecknadeln zu nehmen. Als Nähnadel habe ich eine Microtexnadel benutzt.
Fazit:
Es war sehr interessant mal wieder die Näh-Komfortzone zu übertreten!
Ich habe sehr viel Neues gelernt und ich weiß jetzt fast alles über die BH-Produktion.:-) So schwierig wie ich dachte, ist es gar nicht, einen BH zu schneidern.
So schnell werde ich mir aber keinen BH mehr nähen. Dieser muss erstmal richtig fertig werden. Und ich habe ja zusammen mit den drei Gekauften aus dem letzten Jahr genug.
Wenn ich nochmal einen BH nähen sollte, werde ich außerdem versuchen möglichst ökologische Materialien zu verwenden. Da gibt es im Moment nicht soviel Auswahl.
Wie seht Ihr das? Hat von Euch schon jemand einen BH genäht?
Mit freundlich-genähten Grüßen,
Griselda K
-Humorous Fashion Rebel_
Daten für den flamingorosafarbenen Bügel-BH:
Schnittmuster: im Videokurs "BH für grosse Grössen nähen" von Mia Führer bei makerist.de enthalten
Grösse: 85 E
Material: Spitze, Tüll, Jersey und diverse Kunststoffe, Stäbchen, Bügel, Gummibänder, Bügelband von
sewy.de
Änderung: Verschlussverlängerung
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